“Wir sind sehr zufrieden mit unserem FAC-Nachwuchs”

Vor rund zwei Wochen absolvierte der FAC-Nachwuchs die letzten Spiele des Jahres 2019. Wir haben uns mit FAC-Sektionsleiter Gerold Maurer und Jugendleiter Christian Resner im Doppelinterview über das Abschneiden unserer blau-weißen Jugendmannschaften, die Weiterentwicklung im Trainingsbereich und die Herbstsaison unserer FAC-Amateure unterhalten.

Lieber Christian, lieber Gerold, die Herbstsaison ist absolviert. Wie zufrieden seid Ihr rückblickend mit dem Gezeigten unserer Nachwuchsmannschaften in der Hinrunde?

Christian Resner: Wir sind sehr zufrieden mit unserem FAC-Nachwuchs. Schon von unseren Kleinsten bis hin zur U11 konnte eine klare sportliche Steigerung wahrgenommen werden. Unsere U12 wurde Herbstmeister und unsere U13 Vizemeister, punktegleich mit dem Ersten. Da in diesen Altersklassen auch die Mannschaften vom SK Rapid und der Austria Wien vertreten sind, sind diese Leistungen noch höher einzustufen. Auch unsere Punktemannschaften, sprich alle Teams von der U14 bis zur U18, haben einen guten Herbst gespielt. Das hat zur Folge, dass unser FAC-Nachwuchs in der WFV-Liga in der Gesamtwertung auf Platz zwei überwintert.

Seit gut eineinhalb Jahren gibt es bei uns von der U14 bis zur Kampfmannschaft die sogenannten sportmotorischen Leistungstests, um die Fußballer bestmöglich in ihrer Entwicklung zu fördern. Was genau kann man sich unter diesen Tests vorstellen?

Resner: Bei unseren Leistungstests wird jeder Fußballer individuell und spezifisch getestet. Es geht dabei um athletische und sportmotorische Attribute wie Sprungkraft, Antrittsschnelligkeit, Sprint und Reaktion, um nur einige zu nennen. Nach den Testungen wird jedem Teilnehmer ein individuelles und altersgerechtes Trainingsprogramm zusammengestellt, um sich in einzelnen Bereichen zu verbessern. Nach einem halben Jahr werden die Tests dann abermals durchgeführt und die Erfolge gemessen.

Gerold Maurer: An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass speziell die höchstprofessionelle Umsetzung dieser Leistungstests hervorzuheben ist. Unser Sportwissenschaftler Mirnes Becirovic und unser Physiotherapeut Daniel Brand leisten hier wirklich hervorragende Arbeit. Wir sind von den Ergebnissen derart begeistert, sodass wir gerade überlegen, diese Testungen auch mit der U12 und der U13 durchzuführen.

Auch für unsere jüngeren Fußballer gibt es beim FAC seit gut einem Jahr ein neues Modell um die Kinder bestmöglich zu fördern. Um was handelt es sich da?

Maurer: Das sogenannte Leistungsmodell 21 ist ein Fördertraining, bei dem das Hauptaugenmerk auf die Entwicklung der technischen Fähigkeiten der Kinder gelegt wird. Auch hier erkennt man bereits klare Fortschritte. Ein besonderes Lob gilt hier unseren Trainern, die die Kinder ausgezeichnet ausbilden.

Kann man sagen, dass sich der FAC in den letzten Jahren im Nachwuchsbereich extrem weiterentwickelt hat?

Resner: Ich glaube, dass auch davor bereits gut gearbeitet wurde. Mit den neuen Fördermodellen wurde die Qualität aber sicherlich noch einmal erhöht. Wir möchten beim FAC in Zukunft gerne zu einer Art „Akademie Light“ werden.

Kommen wir zu den FAC-Amateuren. Wie seht ihr die Entwicklung unserer Amateure in den letzten Jahren?

Maurer: Extrem positiv. Wir haben unsere Amateurmannschaft erst vor fünf Jahren in der Oberliga installiert. Nach drei Jahren konnten wir bereits Meister werden und in die 2. Landesliga aufsteigen und uns dort schnell etablieren. Die FAC-Amateure sind nun der perfekte Zwischenschritt für unsere Nachwuchsspieler, um sie möglichst früh an den Erwachsenenfußball zu gewöhnen.

Die Amateure überwintern in der 2. Landesliga als Tabellenfünfter. Wie zufrieden seid ihr mit der Herbstsaison? Mit Aleksandar Gitsov und Michael Maurer übernahm im Sommer ja ein neues Trainerteam.

Maurer: Sehr zufrieden, weil die Zielsetzung erreicht wurde. Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir uns im oberen Drittel der Tabelle etablieren möchten. Dieses Ziel haben wir mit dem fünften Platz erreicht. Wir haben zudem einen Punkt mehr als im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt. Speziell die Art und Weise wie wir spielen, macht uns derzeit glücklich. Wie sich unsere junge Mannschaft Woche für Woche gegen routinierte Mannschaften präsentiert ist schon sehr stark.

Du hast die extrem junge Mannschaft angesprochen. Mittlerweile schaffen die Spieler auch immer früher den Sprung zu den Amateuren, oder?

Resner: Wir stellen mit den FAC-Amateuren mit einem Altersschnitt von 18,5 momentan klar die jüngste Mannschaft in der 2. Wiener Landesliga. Über die gesamte Herbstsaison standen bereits immer drei bis vier Spieler aus der U18 in der Startelf der Amateurmannschaft. Das zieht sich dementsprechend hinunter bis zu den jüngeren Teams, die die Lücken dann ebenfalls mit jüngeren Spielern schließen. Die bereits angesprochenen sportmotorischen Leistungstests und die dazugehörigen Individualprogramme tragen dazu bei, dass unsere Nachwuchsspieler körperlich leichter mit älteren Gegnern mithalten können.

Mit Manuel Holzmann, Sean Ljevakovic und Jovan Milutinovic stehen momentan drei selbstausgebildete Spieler im Kader der Kampfmannschaft. Wie wichtig ist auch dieses Signal an die Nachwuchsmannschaften?

Resner: Natürlich ein sehr wichtiges. Es zeigt, dass man sich über den FAC-Nachwuchs zum Profi-Fußballer entwickeln kann. Die von dir genannten Spieler waren die ersten Resultate unserer guten Nachwuchsarbeit. Ich bin davon überzeugt, dass wir in naher Zukunft mehr davon sehen werden.

Wo will man sich in Zukunft noch weiterentwickeln und wo seht ihr noch Verbesserungspotential beim FAC-Nachwuchs?

Resner: Natürlich gibt es immer Verbesserungspotential und es muss auch das Ziel sein sich stets weiterzuentwickeln. Wie schon angesprochen, möchten wir die sportmotorischen Leistungstests weiter optimieren und auf unsere U12 und U13 ausweiten. Auch das Leistungsmodell 21 soll weiter verbessert und optimiert werden. Wir wollen unseren Nachwuchsspielern die den Rahmenbedingungen entsprechende, bestmögliche fußballerische Ausbildung ermöglichen. Auch unsere beiden Schulkooperationen mit dem Ella Lingens Gymnasium und dem College für Berufsorientierung der Neuen Sportmittelschule Floridsdorf möchten wir weiter intensivieren.

Zu guter Letzt: Wie gut tut nach einem sehr intensiven Herbst die Winterpause und wie werdet ihr beiden die Weihnachten verbringen?

Maurer: Natürlich sind wir alle froh, wenn es jetzt einmal etwas ruhiger wird und man ein paar Tage abschalten kann. Weihnachten werde ich mit der Familie und Freunden feiern.

Resner: Ich werde die Feiertage mit meinen Jungs und meiner Frau verbringen und freue mich auch darauf, etwas abzuschalten. Es gilt nun, in der ruhigsten Zeit des Jahres Kraft zu tanken, um im neuen Jahr wieder voll durchstarten zu können.