„Ein großes Kompliment an die Mannschaft“
Durch den 3:0-Heimerfolg gegen den SKU Ertl Glas Amstetten am vergangenen Wochenende verabschiedet sich der Floridsdorfer Athletiksport-Club mit 31 Punkten in die diesjährige Winterpause. Mitja Mörec und Aleksandar Gitsov, die seit April dieses Jahres das Trainer-Duo der Floridsdorfer bilden, blicken auf die beste FAC-Herbstsaison der Zweitligageschichte zurück.
FAC: Der Floridsdorfer Athletiksport-Club geht nicht nur mit überraschenden 31 Punkten in die diesjährige Winterpause, sondern blickt auf einen sehr erfolgreichen Herbst zurück. Wie resümiert Ihr die bisherigen Leistungen Eurer Mannschaft?
Mitja Mörec: „Ich glaube, wir können alle sehr zufrieden sein, aber natürlich hat das vor der Saison keiner vorhersehen können. Unser primäres Ziel, das vom Verein vorgegeben ist, ist ein einstelliger Tabellenplatz und ich denke, im Moment sind wir auf einem guten Weg. Wir haben uns von Spiel zu Spiel und in jeder Trainingseinheit verbessert und die Mannschaft hat sich gut entwickelt, überzeugt zudem mit einem unglaublichen Teamgeist. Ich denke, es ist verdient, wo wir aktuell stehen. Aber es ist jetzt sehr wichtig, dass wir am Boden bleiben und weiter hart an uns arbeiten, damit wir dort auch bleiben. Das ist die größte Aufgabe im Frühjahr.“
Aleksandar Gitsov: „Sehr, sehr positiv. Als wir am 20. Juni gemeinsam das Training aufgenommen haben, konnte keiner ahnen, wo wir bis zur Winterpause stehen würden. Wir konnten nicht nur die Mannschaft, sondern auch die Stimmung und die Atmosphäre weiterentwickeln. Entscheidend ist für mich gewesen, dass wir uns vor gut einem Jahr dazu entschieden haben, einen gemeinsamen Weg, eine Identität und Spielidee zu entwickeln, die zum FAC passt und die von allen getragen wird. Das ist das Geheimnis des jüngsten Erfolges für mich. Es ist nicht der Weg von Mitja Mörec, Aleksandar Gitsov oder Lukas Fischer, sondern der FAC-Weg.“
Seit April dieses Jahres leitet Ihr gemeinsam die Mannschaft als Trainer-Duo. Wie würdet Ihr die Zusammenarbeit beschreiben, was zeichnet Euch beide aus?
Gitsov: „Mitja und mich verbindet mittlerweile auch außerhalb des Platzes eine Freundschaft, auch wenn wir ganz unterschiedliche Charaktere sind und meiner sicher nicht sehr einfach ist (lacht, Anm. d. Red.). Für mich persönlich ist es immer klar gewesen, dass ich einen Trainer an meiner Seite brauche, der Erfahrungen als Spieler auf Profiniveau mitbringt. Das unterstützt mich in meiner Arbeit sehr und hilft mir, mich weiterzuentwickeln. Umgekehrt glaube ich, dass auch Mitja von meinen Erfahrungen als Trainer profitieren kann. Am Ende ist es wohl die Mischung, die scheinbar auch für die Mannschaft passt.“
Woran liegt es im Detail, dass die Mannschaft sportlich bisher so überzeugt?
Mitja Mörec: „Der Mannschaft ist es sehr schnell gelungen, einen super Teamgeist zu entwickeln. Wir haben heuer vor der Saison gemeinsam mit Sportdirektor Lukas Fischer sehr darauf geachtet, Spieler zu verpflichten, die vor allem charakterlich überzeugen. Die spielerische Weiterentwicklung ist dann von Woche zu Woche dazugekommen und zuletzt haben wir auch von der fußballerischen Qualität her gute Spiele gezeigt. Manchmal denke ich mir, dass es schade ist, dass wir jetzt in die Winterpause gehen, denn wir waren zuletzt sehr gut unterwegs. Ich hoffe, dass wir dort weitermachen können.“
Bisher konnten die Hausaufgaben in dieser Saison gemacht werden. Welche Herausforderungen und Aufgaben werden auf die Mannschaft im Frühjahr zukommen?
Gitsov: „Ziel muss es sein, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Ein Vorteil ist sicherlich, dass wir uns als Mannschaft schnell gefunden haben und ein eingespieltes Team sind. Wir wissen, wo wir als Verein stehen und auch, was wir voneinander erwarten können. Wenn die Leute uns sehen sollen sie wissen, dass das der FAC ist, der da auf dem Platz steht.
Aus FAC-Sicht ist die bisherige Saison sicherlich außergewöhnlich. Wie sehr seid Ihr persönlich überrascht oder habt Ihr insgeheim damit gerechnet?
Mitja Mörec: „Das Gefühl war von Beginn an gut, weil wir gesehen haben, dass die Jungs unglaublich motiviert und bereit sind, an sich zu arbeiten. Aber noch einmal: Wichtig ist es, am Boden zu bleiben und weiter hart an uns zu arbeiten.“
Nach diesem Herbst könnte man vermuten, dass die bisherigen Leistungen schwer zu toppen sind. Wo seht Ihr dennoch Luft nach oben?
Mitja Mörec: „Luft nach oben gibt es im Fußball immer. Ich glaube aber auch, dass man sich immer hohe Ziele stecken sollte. Wir werden versuchen, im oberen Bereich der Tabelle zu bleiben, das wird eine große Herausforderung werden. Im Fußball kann es schnell gehen, daher ist es wichtig, dass wir als Mannschaft auch zusammenhalten, wenn einmal ein oder zwei Niederlagen in Serie kommen. Gerade dann müssen wir als Team stark bleiben. Wenn die Mannschaft ihren Teamgeist so beibehalten kann, bin ich sicher, dass wir auch in schwierigen Momenten bestehen können.“
Gibt es ein bestimmtes, persönliches Highlight der bisherigen Saison für Euch, auf das Ihr gerne zurückblickt?
Mitja Mörec: „Ich denke die Hinrunde im gesamten war sehr stark. Nicht nur aus Sicht der Mannschaft, sondern auch wir als Trainerteam haben uns weiterentwickeln können. Gerade im letzten Spiel gegen Amstetten konnte keiner erwarten, dass wir mit den schwierigen Platzverhältnissen so gut zurechtkommen. Ein großes Kompliment an die Mannschaft.“
Gute Leistungen einer Mannschaft oder einzelner Spieler wecken natürlich auch immer Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen. Habt Ihr Sorge, dass der ein oder andere Spieler im Winter abgeworben werden könnte?
Aleksandar Gitsov: „Wir haben vor einigen Wochen damit begonnen, Einzelgespräche mit jedem Spieler zu führen und konnten erkennen, dass die Jungs von unserem gemeinsamen Weg und Idee überzeugt sind und das bis zum Saisonende miterleben wollen. Natürlich freuen wir uns über jeden einzelnen Spieler, der ein Interesse aus der ersten Bundesliga oder anderen Ligen weckt. Das ist auch ein Stück weit unser Ziel. Dennoch glaube ich, dass die Burschen heuer auch im Frühjahr weiter alles aus sich und der Mannschaft herausholen und bis zum Saisonende zusammenbleiben wollen.“