Floridsdorfer Rekordjäger
Mit dem gestrigen 3:0-Heimerfolg im Nachtragsspiel gegen die KSV 1919 beendet der Floridsdorfer Athletiksport-Club nicht nur das zweite Saisondrittel in der ADMIRAL 2. Liga, sondern stellt auch einen Rekord aus der Saison 2014/15 ein.
Dass die Saison 2021/22 des FAC Wien eine einzigartige werden könnte, lässt sich seit einigen Wochen erahnen. Doch spätestens seit dem gestrigen 3:0-Heimerfolg gegen die KSV 1919 ist es amtlich, dass der Floridsdorfer Zweitligist heuer die ein oder andere eigene Bestmarke seiner noch jungen Zweitliga-Historie brechen wird.
„Wenn man sich all diese Statistiken zu Auge führt, wirkt das manchmal schon ein wenig surreal, denn wir wissen, wie schwierig der Weg für den FAC in der 2. Liga bisher oft gewesen ist. Hätte mir jemand vor der Saison gesagt, dass wir nach 20 von 30 Runden nur einen Punkt hinter dem Tabellenführer stehen, hätte ich ihn wohl für verrückt erklärt“, so Sportdirektor Lukas Fischer.
Zehn Spiele in Folge ist die Mannschaft von Mitja Mörec und Aleksandar Gitsov in der ADMIRAL 2. Liga nun bereits ungeschlagen, davon konnten stolze neun Partien gewonnen werden, einzig das 2:2-Heimremis gegen den SV Lafnitz im November verhindert die perfekte Serie von zehn Liga-Siegen am Stück. Wer eine vergleichbare Serie der Floridsdorfer sucht, muss dabei einige Jahre zurückgehen. In der Premieren-Saison 2014/15 in der 2. Liga blieb die Mannschaft um den damaligen Schlussmann Rene Swete ebenfalls in zehn aufeinanderfolgenden Partien ohne Niederlage, damals standen jedoch „nur“ drei Siege und sieben Remis zu Buche. Sechs FAC-Siege am Stück hat es in der blau-weißen Zweitliga-Geschichte allenfalls noch nicht gegeben.
Ein Prunkstück der Wiener in dieser Spielzeit ist die Defensive. Mit derzeit zwölf Gegentreffern stellen die Blau-Weißen aus der Hopfengasse nach wie vor die beste Defensive, ähnlich souverän zeigte sich zuletzt die SV Ried in der Saison 2018/19 mit damals lediglich 21 Gegentreffern nach 30 Spieltagen. Gelingt es FAC-Schlussmann Lukas Gütlbauer und seinen Vorderleuten diese Form beizubehalten, könnte auch diese Marke heuer übertroffen werden. Bisher konnte der FAC zwölf Spiele ohne Gegentreffer beenden, auch in dieser Statistik liegen die Floridsdorfer ganz vorne.
Aus der Ruhe bringen lassen werden sich die Blau-Weißen aus dem 21. Wiener Gemeindebezirk um Kapitän Mirnes Becirovic aber nicht. „Das ist auf jeden Fall eine außergewöhnliche Momentaufnahme, die uns alle stolz macht. Aber wir lassen uns davon nicht beirren, weil wir wissen, dass es noch viel erfordern wird, um oben dranbleiben zu können. Ob uns das gelingt, werden die nächsten Spiele zeigen. Wir werden diese Situation jetzt nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn wir haben starke und kluge Charaktere in der Mannschaft, die die Situation richtig einschätzen können. Auf das bisher gezeigte sind wir aber dennoch stolz“, so Becirovic nach dem 3:0-Erfolg gegen die Kapfenberger.
Unabhängig davon, wohin die Reise der Mannschaft aus der Hopfengasse in dieser Saison noch geht, ist es schon jetzt die beste Zweitliga-Saison des FAC überhaupt. Denn während am Ende der Saison 2014/15 und 2018/19 jeweils 41 Punkte auf dem Konto des Floridsdorfer Athletiksport-Clubs standen, hält die Mannschaft heuer bereits bei 43 Zählern und konnte dank des 3:0-Erfolges gegen die KSV bis auf einen Punkt an Tabellenführer Lustenau heranrücken. Das vom Verein vorgegebene Saisonziel von 40 Punkten haben die Floridsdorfer bereits nach 20 Runden erreicht. Das neue Ziel lautet: Das Titelrennen so lange wie möglich spannend machen.
„Das Gute ist, dass wir unsere Hausaufgaben in dieser Saison bereits gemacht haben. Der große Druck liegt nicht bei uns. Das heißt aber nicht, dass wir uns jetzt zurücklehnen werden. Wir bleiben unserer Philosophie treu und werden Woche für Woche hart an uns arbeiten, schließlich ist es genau das, was uns bisher auf den zweiten Platz gebracht hat. Wenn am Ende noch mehr möglich ist, werden wir das nicht ablehnen“, blickt Sportdirektor Lukas Fischer auf das letzte Drittel der Saison.
Auch wenn der Saisonverlauf bisher kaum Wünsche offengelassen haben dürfte, gibt es für den 31-Jährigen ein großes Anliegen für die verbleibenden Spiele: „Die Mannschaft hat bisher etwas erreicht, was im Vorhinein niemand für möglich gehalten hätte. Ich hoffe, dass wir in unseren restlichen fünf Heimspielen noch mehr Zuschauer zum FAC-Platz locken können, am besten schon am kommenden Sonntag gegen Liefering. Die Mannschaft hat sich das heuer mehr als verdient und wer weiß, wann wir das nächste Mal beim FAC wieder so eine gute Spielzeit erleben werden.“