„Das familiäre Umfeld wird mir fehlen“
Eineinhalb Jahre hat Osarenren Okungbowa seine Fußballschuhe für unseren Floridsdorfer Athletiksport-Club geschnürt. Zur kommenden Saison wechselt der Defensivallrounder zum deutschen Drittligisten VfB Lübeck. Wir haben uns ein letztes Mal mit unserer Nummer 12 unterhalten.
Osa, zunächst einmal „Herzlichen Glückwunsch“ zu Deiner neuen Herausforderung in Deutschland. Wie ist denn der Wechsel zustande gekommen?
Osarenren Okungbowa: Vielen Dank! Rolf Landerl (Trainer VfB Lübeck, Anm.) hat sich bei meinem Berater über mich erkundigt und mich dann auch einmal in Wien bei einem Spiel beobachten lassen. Irgendwann gab es ein erstes Gespräch und sie haben ihr Interesse an mir signalisiert. Nach mehreren guten Gesprächen ist es dann konkreter geworden und wir haben uns geeinigt.
Hast Du schon bestimmte Vorstellungen und Erwartungen, was in Lübeck auf Dich zukommen wird?
Ich habe schon von vielen Seiten gehört, dass die 3. Liga in Deutschland sehr robust und temporeich ist. Ich glaube, dass mir das sehr liegen wird und ich bin absolut bereit für diesen Schritt. Ich freue mich, wenn es dann in einigen Wochen so richtig losgeht.
Der VfB Lübeck ist Dein erstes Auslandsabenteuer. Ist der Zeitpunkt für Dich jetzt genau der richtige?
Das ist richtig. Es ist mir wichtig, in meiner Karriere auch einmal ein neues Umfeld, ein anderes Land und eine andere Liga kennen zu lernen. Dafür ist jetzt der ideale Zeitpunkt in meiner Karriere.
Du bist gebürtiger Wiener, hast lange Zeit in deiner Heimatstadt gespielt. Wird es Dir auch irgendwo schwer fallen, Wien zu verlassen oder überwiegt die Vorfreude auf etwas neues?
Bei mir überwiegt aktuell auf jeden Fall die Vorfreude. Ich bin hier in Wien aufgewachsen und kenne vermutlich jeden Teil der Stadt sehr gut, aber bin jetzt sehr motiviert, etwas Neues zu erleben.
Du bist im Januar 2019 zum FAC gekommen und hast hier eineinhalb Jahre gespielt. Wenn du einmal zurückblickst, an welche Highlights musst du denken?
Wir haben viele gute Spiele abgeliefert in dieser Zeit, da waren schon einige geile Partien dabei. Mein absolutes Highlight ist natürlich mein Last-Minute-Siegtreffer beim 3:2 Auswärtsspiel in Linz. Wir haben damals so spät den Ausgleich bekommen, dass keiner mehr mit einem Sieg gerechnet hat. Umso schöner und emotionaler war dieser Moment natürlich. Aber ich muss auch sagen, dass mir die ganze Atmosphäre mit den Mitspielern, den Angestellten und Funktionären beim FAC immer gut in Erinnerung bleiben wird. Das familiäre Miteinander und die positive Stimmung hier wird mir sicherlich ein wenig fehlen.
Gibt es den ein oder anderen Spieler, mit dem Du in deiner Zeit hier ein besonders gutes Verhältnis gehabt hast und der dir in Zukunft besonders fehlen wird?
Mir werden alle Spieler fehlen, muss ich sagen. Ich habe sehr viel Zeit mit Albin (Gashi, Anm.) verbracht, weil wir auch im selben Bezirk wohnen und immer gemeinsam zum Training gefahren sind. Er wird mir sicher abgehen, weil er ein super Typ ist. Auch mit Tolga (Günes, Anm.), Buba (Christian Bubalovic, Anm.) oder Tin (Plavotic, Anm.) war es immer sehr lustig, denn jeder hat seinen ganz eigenen Schmäh. Aber alles in allem wird mir jeder aus der Mannschaft gut in Erinnerung bleiben, weil jeder auf seine Art besonders ist.
Wer dich ein bisschen besser kennt, der weiß, dass Du auch abseits des Rasens immer für den ein oder anderen Spaß zu haben bist. Wer wird denn jetzt diese Rolle von Dir übernehmen und für die gute Stimmung in der Kabine sorgen?
Ich glaube Tin und Albin haben da ganz gute Qualitäten, die werden das in Zukunft gut hinbekommen (lacht).
Dann wünschen wir Dir alles Gute für deine neue Herausforderung in Lübeck, Osa, und hoffen, wir sehen Dich dennoch einmal wieder am FAC-Platz.