Ein Bezirks-Derby zum Saisonstart

Bereits in der ersten Runde des UNIQA ÖFB-Cups wartet eine besondere Begegnung auf den Floridsdorfer Athletiksport-Club. Die Blau-Weißen gastieren am kommenden Freitag beim Bezirksrivalen SR Donaufeld. Ein brisantes Bezirks-Derby, das es in dieser Form seit 18 Jahren nicht mehr gegeben hat.

Nach neun Wochen Sommerpause rollt endlich wieder der Ball in Floridsdorf – wenn auch nicht in der Hopfengasse, sondern im Stadion Donaufeld. In der ersten Cup-Runde trifft der FAC auf den Regionalliga-Meister und Bezirksnachbarn SR Donaufeld. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Vereine datiert aus der Stadtliga-Saison 2006/07 und endete mit einem 1:1-Unentschieden. Seither hat sich viel verändert. Während der FAC auf zwölf Jahre Profifußball zurückblickt und als Zweitligist womöglich in der Favoritenrolle steckt, präsentierte sich aber Donaufeld in der vergangenen Saison äußerst konstant und sicherte sich den Titel in der Regionalliga Ost. Weil man allerdings nicht um die Zulassung für die ADMIRAL 2. Liga ansuchte, blieb der Aufstieg außer Reichweite.

Für den FAC ist das aber nebensächlich. Nach dem Abgang von Cheftrainer Mitja Mörec und insgesamt 15 Spielerwechseln stand in der Sommerpause ein Umbruch im Kader an. Der Verein setzte dabei bewusst auf junge, entwicklungsfähige Spieler und die neu formierte Mannschaft wusste in der Vorbereitung zu überzeugen: In nur einem der sechs Testspiele setzte es eine Niederlage. Auch gegen den Bundesligisten FK Austria Wien präsentierte man sich stark und hielt im XL-Test über 120 Minuten ein 0:0.

Interimstrainer Mario Sonnleitner zeigt sich mit dem Verlauf der Vorbereitung zufrieden: „Es ist immer wieder spannend zu beobachten, wie sich eine Mannschaft nach zahlreichen Abgängen und einigen Neuzugängen formiert. Ich bin sehr stolz auf unser Trainerteam! Wir haben es gemeinsam geschafft, relativ rasch eine funktionierende Einheit zu formen und bereits erste Entwicklungsschritte zu setzen. Die Sommervorbereitung ist insgesamt sehr positiv verlaufen, wir konnten in den Testspielen starke Leistungen zeigen. Jetzt freuen wir uns alle auf den Pflichtspielauftakt und das Bezirks-Derby gegen Donaufeld.“

Auch der morgige Gegner wird dabei keinesfalls unterschätzt. Die Donaufelder verloren in der gesamten Regionalliga-Saison lediglich fünf Spiele und besonders zu Hause wussten sie zu überzeugen: Elf ihrer fünfzehn Heimspiele konnten sie für sich entscheiden.

Sonnleitner erwartet ein intensives Spiel zum Auftakt: „Wir stellen uns auf ein kampfbetontes Spiel ein. Donaufeld agiert sehr intensiv, presst häufig hoch und spielt insgesamt sehr geradlinig. Wir sind jedoch gut vorbereitet und überzeugt davon, dass uns unsere Fans den nötigen Extra-Push geben können. In solchen Duellen ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren. Leidenschaft und Einsatz sind die Grundvoraussetzungen, aber genauso entscheidend ist es, mental bereit zu sein.“

Als langjähriger Rapid-Profi kennt Mario Sonnleitner die besondere Atmosphäre von Stadtduellen ganz genau und weiß um die Bedeutung solcher Spiele: „Ein Derby ist immer etwas Besonderes – ganz egal, ob als Spieler, Trainer, Funktionär oder Fan. Es geht um den Einzug in die nächste Runde und da will natürlich jeder als Sieger vom Platz gehen. Gleichzeitig ist der Cup ein eigener Bewerb, der oft seine eigenen Gesetze schreibt. Zudem ist es das erste Pflichtspiel für beide Mannschaften. Das macht die Partie zusätzlich unberechenbar, weil man schwer einschätzen kann, wo man genau steht.“

Mit dem neunten Endrang sicherte sich der FAC trotz zwischenzeitlicher Rückschläge noch eine einstellige Platzierung in der Abschlusstabelle der ADMIRAL 2. Liga. Pünktlich zum Saisonende gelang der Turnaround. In den letzten acht Ligaspielen blieb die Mannschaft ungeschlagen. Diese Serie soll nun auch im ersten Pflichtspiel der neuen Saison 2025/26 ihre Fortsetzung finden: „Natürlich wollen wir mit dem gleichen Schwung in die neue Saison starten. Aber man muss klar sagen: Es sind zwei verschiedene Ausgangslagen, denn heute steht eine andere Mannschaft auf dem Platz. Umso wichtiger ist es, dass wir trotzdem die Siegermentalität aus der vergangenen Saison mitnehmen und auf dem Platz alles investieren. Wenn wir diese Mentalität zeigen, werden wir das Spiel für uns entscheiden.“