„Eine Extra-Motivation für mich“

Von Sommer 2016 bis Winter 2020 spielte Milan Jurdik für die WSG Tirol – den kommenden Gegner des FAC im UNIQA ÖFB-Cup. In der Saison 2018/19 feierte unsere Nummer 9 den Meistertitel in der 2. Liga und stieg mit den Wattenern in die tipico Bundesliga auf. Drei Tage vor dem Cup-Duell haben wir uns mit Milan über seinen Ex-Verein unterhalten.  

Milan, was waren Deine ersten Gedanken, als wir vor knapp vier Wochen mit der WSG Tirol ausgerechnet deinen Ex-Verein als Gegner im ÖFB-Cup zugelost bekommen haben?

Milan Jurdik: Ich habe die Auslosung nicht im Fernsehen verfolgt. Aber als die Begegnung ausgelost war, habe ich bestimmt 20 Nachrichten in den ersten zehn Minuten bekommen. Zuerst habe ich gelacht und mir dann gedacht, dass es natürlich super wäre, ein Tor zu schießen. Aber es wird ein sehr schweres Spiel. 

Du hast dreieinhalb Jahre für die WSG gespielt. Bist Du noch mit vielen Spielern im Kontakt?

Ja natürlich, aber mittlerweile sind viele Spieler nicht mehr dort, wie zum Beispiel Dino Kovacec, mit dem ich mich sehr gut verstanden habe. Mit Ferdinand Oswald (Tormann, Anm. d. Red.) bin ich jede Woche in Kontakt. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht und er ist ein guter Freund geworden. Leider werden wir uns auf dem Platz nicht sehen, weil er im Cup nicht spielt. Das ist natürlich schade für uns beide, aber er freut sich dennoch auf ein Wiedersehen am Freitag.

Die WSG war für den FAC immer ein schwerer Gegner in der Vergangenheit. Was zeichnet die Mannschaft von Thomas Silberberger aus?

Das ist sehr schwer zu sagen, denn sie haben heute eine ganz andere Mannschaft, als zu der Zeit, zu der ich dort gespielt habe. Damals war die spielerische Qualität sehr gut, aber wir haben auch immer den richtigen Einsatz an den Tag gelegt.

Mit der WSG hast Du drei Mal gegen den FAC getroffen. Sehen wir am Freitag einen Jurdik-Treffer im FAC-Dress?

Das hoffe ich natürlich. Einen Treffer habe ich damals für die WSG am FAC-Platz erzielt, das müsste ein Elfmeter gewesen sein. Der zweite Treffer war in Wattens beim 5:1-Sieg. An den dritten erinnere ich mich nicht mehr so genau. Ich hoffe natürlich, dass ich nun am Freitag für den FAC treffen kann. Das ist auf jeden Fall eine extra Motivation für mich. Aber noch wichtiger ist der Erfolg der ganzen Mannschaft.

Wenn Du an deinen Ex-Club aus Tirol zurückdenkst, was sind Deine schönsten Erinnerungen an die Zeit in Wattens?

Der Meistertitel und der Aufstieg in die Bundesliga war natürlich das größte Highlight. Aber ich bin auch stolz, dass ich mich zwei Mal als bester Torschütze der Mannschaft auszeichnen konnte. 

Am Freitag steht das erste Duell beider Teams seit März 2019 an. Was erwartest Du für ein Spiel?

Ich glaube, das Spiel wird sehr taktisch geprägt sein, aber auch sehr intensiv und körperbetont werden. Für uns wird es eine sehr große Aufgabe sein, aber wir haben nichts zu verlieren.

Wir sind am Freitag der klare Außenseiter. Ist das ein Vorteil, weil der Druck bei Wattens liegt?

Ja, ich denke schon. Wattens hat natürlich mehr Druck, denn wenn sie gegen einen Zweitligisten ausscheiden würden, wäre das eine Katastrophe für sie.

Hast Du unserem Trainer Miron Muslic schon den ein oder anderen Tipp zu den Wattenern geben können?

Nein, wir haben bisher noch nicht großartig darüber geredet. Miron Muslic ist ja selbst aus Tirol und kennt das Umfeld dort bestens. Wenn er etwas braucht, sage ich es ihm natürlich (lacht).

Du warst zu Saisonbeginn noch verletzt und hast erst in der dritten Runde gegen den SK Rapid II dein Comeback gefeiert. Vor der Länderspielpause hast Du in Klagenfurt zum ersten Mal über 90 Minuten gespielt. Wie geht es Dir aktuell?

Ich bin sehr froh, zurück auf dem Platz zu sein. Das ist für mich das Wichtigste. Die zwei Spiele gegen Rapid und die KSV haben wir gut gespielt. Das Ergebnis in Klagenfurt war viel zu hoch. Da haben wir zu viele individuelle Fehler gemacht. Natürlich habe ich nach 70 Minuten gemerkt, dass ich schneller müde werde. Aber jetzt fühle ich mich fit und bin bereit für das Spiel am Freitag.