Gegnercheck: KSV 1919

Auch wenn die Kapfenberger Falken in der Liga aktuell etwas hinterher fliegen, wartet auf den FAC am Freitag eine anspruchsvolle Aufgabe. Wir haben die Steirer einmal genauer ins Visier genommen und verraten, warum am Freitag wohl mindestens ein Treffer fallen wird. 

Zum Ende der vergangenen Saison grüßte der KSV 1919 mit 46 Punkten vom starken vierten Tabellenplatz. Es war die beste Platzierung seit der Saison 2014/15, die man ebenfalls als Tabellenvierter beendete. In der aktuellen Spielzeit fliegen die steirischen Falken jedoch noch ein wenig hinterher. Mit lediglich acht Punkten steht der KSV aktuell auf dem letzten Platz der HPYBET 2. Liga, drei Zähler hinter dem Vorletzten Young Violets Austria Wien. Die Schwachpunkte liegen bei den Kapfenbergern heuer vor allem in der Defensive, denn in den ersten zwölf Runden kassierten die Steirer bereits 27 Gegentreffer. Keine Mannschaft musste bisher mehr Gegentore hinnehmen. Negativer Höhepunkt waren die deutlichen Auswärtsniederlagen beim FC Dornbirn (1:6) und drei Wochen später in Horn (1:5). Doch auch im heimischen Franz Fekete-Stadion liegt die Mannschaft von Trainer Kurt Russ noch hinter den eigenen Erwartungen. In sechs Heimspielen gab es lediglich einen Sieg und ein Remis.

Aufwärtstrend
Dennoch zeigt die aktuelle Formkurve der Steirer nach oben. Zuletzt gab es mit dem 2:1-Erfolg beim FC Wacker Innsbruck den ersten Auswärtssieg der Saison, gefolgt vom ersten Heimsieg im Steiermark-Derby gegen den GAK (2:0). Und auch in der vergangenen Runde schien der KSV lange Zeit auf der Siegerstraße. Nach einer guter ersten Halbzeit erspielten sich die Kapfenberger beim SC Austria Lustenau eine 2:0-Halbzeitführung, gaben das Spiel dann im zweiten Durchgang jedoch aus der Hand. Am Ende drehten Lustenau-Goalgetter Ronivaldo und Co die Partie und der KSV unterlag kurz vor Schluss mit 2:3. Doch das Spiel hat gezeigt, dass die Kapfenberger – trotz ihrer erst vierzehn Saisontore – immer für einen Treffer gut sind, denn nur zwei Mal blieb die Russ-Elf in dieser Saison ohne eigenen Treffer.

Generalprobe Sturm Graz
Während sich der FAC seit Montag auf das Duell mit dem KSV vorbereiten kann, steht für die Falken heute Abend noch das Spiel des Jahres auf dem Programm. Im Achtelfinale des UNIQA ÖFB-Cup empfangen die Kapfenberger ausgerechnet den Bundesliga-Fünften SK Sturm Graz zum großen Steiermark-Derby im Franz Fekete-Stadion. „Auf so ein großes Spiel in diesem Rahmen haben wir lange warten müssen“, sagte KSV-Trainer Kurt Russ im Vorfeld. Die Euphorie vor dem Schlagerspiel dürfte somit naturgemäß groß sein, die Vorbereitung auf die Pflichtaufgabe in der Liga am Freitag gegen den FAC umso kürzer.

Spieler im Fokus
Der namhafteste Neuzugang vor der Saison war Samuel Oppong. Der ehemalige Profi des FC Blau Weiß Linz kam ablösefrei vom zypriotischen Erstligisten Olympiacos Nikosia. Seit der 7. Runde hat der 1,66-Meter große offensive Mittelfeldspieler jedoch kein Spiel mehr bestritten. Absoluter Dauerbrenner der Steirer ist Stürmer Paul Mensah, der bisher alle zwölf Liga-Partien über die vollen neunzig Minuten absolvierte und mit drei Saisontreffern der beste Schütze in den Reihen der Kapfenberger ist. Herz und Seele der KSV-Mannschaft ist jedoch David Sencar. Der 35-Jährige ist nicht nur Kapitän, sondern mit über 400 Pflichtspielen der unangefochtene Rekordspieler des KSV. Durch seine fünfte Gelbe Karte in der vergangenen Runde in Lustenau wird er seiner Mannschaft gegen den FAC jedoch fehlen. Das gilt ebenso für den gelb-gesperrten Verteidiger Ivo Kralj.

Positive Bilanz gegen den FAC
Gegen den Floridsdorfer AC können die Falken auf eine positive Bilanz zurückblicken. In 18 Duellen in der 2. Liga gab es zehn Siege für den KSV, fünf Mal siegte der FAC. Drei Aufeinandertreffen endeten Remis. Der letzte Heimsieg gegen die Wiener liegt dennoch fast auf den Tag genau zwei Jahre zurück. Am 31. Oktober 2017 gewann der KSV mit 4:1, danach gab es ein 3:3-Remis (Mai 2018) sowie eine 0:1-Heimniederlage im vergangenen März. Auf mindestens einen Treffer im Spiel dürfen sich die Zuseher am Freitag vermutlich freuen, denn in den achtzehn Liga-Duellen der letzten fünf Jahre trennten sich beide Teams nur ein Mal mit einem torlosen 0:0-Remis voneinander.