„Kein Schnickschnack, aber das ist cool so“

Benjamin Wallquist (22) war der erste Neuzugang des FAC in dieser Saison: Der gebürtige Wiener verrät uns im Gespräch, wie er seine ersten zwei Wochen in Floridsdorf erlebt hat und auf welche Duelle er sich in der kommenden Saison am meisten freut. 

FAC: Benni, Du bist in Wien geboren und in Niederösterreich aufgewachsen. Hier in Floridsdorf beim FAC hat für Dich vor kurzem ein neues Kapitel begonnen. Wie blickst Du auf Deine ersten zwei Wochen in Blau-Weiß zurück?

Benjamin Wallquist: „Ich habe auf jeden Fall gleich gespürt, dass der FAC sehr familiär ist und hier wirklich jeder jeden kennt und gut miteinander auskommt. Es gibt hier keinen großen Schnick-Schnack, aber als Spieler hast du alles, was du brauchst. Ich finde das eigentlich cool, weil man sich so auf das Wesentliche – die Arbeit auf dem Platz – konzentrieren kann. Wir haben zwei intensive Wochen hinter uns, in denen natürlich noch nicht alles klappt, weil wir uns als Mannschaft erst finden müssen. Ich glaube aber, dass der Zusammenhalt als Team auch heuer eine große Stärke sein kann. In der letzten Saison hat man auch von außen gemerkt, dass genau das den FAC stark gemacht hat.“

Mit Mitja Mörec und Aleksandar Gitsov gibt es beim FAC bekanntlich ein Trainer-Duo. Ist das für Dich als Spieler ungewohnt oder vielleicht sogar ein Vorteil?

„Für mich ist das tatsächlich eine Premiere, aber es fällt gar nicht so sehr auf, weil sich die beiden gut ergänzen und man spürt, dass die Abstimmung sehr gut passt. Auch wenn sie charakterlich unterschiedliche Typen sind, passt das für mich als Spieler sehr gut.“

Ebenso wichtig wie ein Trainer sind natürlich die eigenen Mitspieler. Gibt es jemanden in der Mannschaft, mit dem Du bisher besonders eng in Kontakt bist oder schon besser kennst?

„Ich kenne Marcel (Monsberger, Anm. d.Red.) noch von den Juniors Oberösterreich, wo wir gemeinsam gespielt haben. Er war dort schon einer meiner besten Freunde und ich habe mich natürlich extrem gefreut, dass wir uns hier beim FAC wiedersehen.“

Abseits vom grünen Rasen. Wie würdest Du Dich als Typ beschreiben?

„Das ist immer sehr schwierig über sich selbst zu sagen. Ich bin nicht der Kasperl in der Kabine, aber dennoch jemand, der immer offen, fröhlich und für jeden Spaß zu haben ist. Mir ist wichtig, dass man immer unterscheidet zwischen dem Menschen auf dem Fußballplatz und jenem im Privaten. Natürlich ist Spaß und Freude auf dem Platz wichtig, aber ich erwarte auch, dass ein Mitspieler immer alles für den anderen gibt. Genauso ist es bei mir auch umgekehrt. Neben dem Platz ist es natürlich cool, wenn man auch privat auf einer Wellenlänge ist und gemeinsame Dinge unternimmt.“

In der vergangenen Saison warst Du beim FC Juniors OÖ ein absoluter Leistungsträger, hast nur eine Partie verpasst und die meisten Spielminuten aller Spieler gesammelt. Was dürfen wir hier beim FAC von Dir erwarten und was sind Deine eigenen Ziele?

„Ich merke, dass sich der gesamte FAC in einem Aufwärtstrend befindet. Das hat die letzte Saison sehr eindrucksvoll gezeigt. Ich will natürlich alles dafür geben, dass dieser Trend weitergeht. Dazu will ich jeden Tag im Training meinen Teil beitragen und im Spiel selbstverständlich auch. Wir wollen wieder so erfolgreich wie möglich spielen und dominant auftreten. Unser Ziel in jedem Spiel muss es sein, gewinnen zu wollen, egal ob es gegen den Ersten oder Letzten geht.“

Du hast in der Vergangenheit sowohl in der Akademie der TSG 1899 Hoffenheim als auch des FC Salzburg gespielt. Beide stehen für offensiven, direkten Fußball und Pressing. Inwiefern siehst Du – auch bezogen auf Dein eigenes Spielerprofil – Parallelen zum Fußball, der hier beim FAC gespielt wird.

„Das Spiel, das wir hier beim FAC spielen wollen, erinnert mich eher als jenes, welches ich aus Hoffenheim kenne, weil der Fokus nicht ausschließlich auf das Spiel gegen Ball gelegt ist, sondern wir als Mannschaft auch Lösungen im Ballbesitz erarbeiten wollen. Das Spiel gegen den Ball wiederum erinnert mich schon auch ein wenig an meine Zeit in der Red Bull Akademie. Ich denke, es ist hier eine Mischung aus beiden Spielideen und dass ich die Dinge, welche die Trainer von uns verlangen, daher schnell umsetzen kann.“

Schauen wir noch einmal zurück auf den vergangenen Dienstag und das Testspiel gegen den SK Rapid II (2:2). Wie fällt Dein Resümee des ersten Vorbereitungsspiels aus?

„Es ist klar, dass noch nicht alle taktischen Details zu einhundert Prozent funktioniert haben, weil die Mannschaft neu ist und auch viele Testspieler mit an Bord waren. Aber von der Einstellung her war das auf jeden Fall in Ordnung. Wir sind am Beginn der Vorbereitung und haben noch viele Einheiten bis zum Saisonauftakt im ÖFB-Cup vor uns. Spätestens dann sollten die Automatismen natürlich greifen, um gut gewappnet für die Saison zu sein.“

Während die Auslosung der 1. Runde im UNIQA ÖFB-Cup am kommenden Sonntagabend stattfindet, wird der Spielplan der ADMIRAL 2. Liga bereits am Freitag veröffentlicht. Mit Sturm Graz II, dem FC Flyeralarm Admira und dem First Vienna FC sind drei altbekannte, beziehungsweise neue Mannschaften mit dabei. Gibt es für Dich einen Wunschgegner für den Saisonauftakt in der 2. Liga?

„Seit ich in der 2. Liga spiele, ist das Teilnehmerfeld der diesjährigen Saison sicherlich das attraktivste. Mit der Vienna und der Admira sind zwei absolute Traditionsvereine dazugekommen, was die Liga allgemein sicher aufwertet. Als ehemaliger Admira-Nachwuchsspieler freue ich mich natürlich auf diese beiden Duelle, einen echten Wunschgegner für den 1. Spieltag gibt es aber nicht.“