LASK: Unser Cup-Gegner im Porträt

Noch eine Woche bis zum großen Kracher im UNIQA ÖFB-Cup gegen den LASK. Höchste Zeit also, die Mannschaft von Cheftrainer Didi Kühbauer einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Mit dem Linzer ASK hat der Floridsdorfer Athletiksport-Club einen erwartet schwierigen Gegner für das bevorstehende Achtelfinale im UNIQA ÖFB-Cup gezogen. Auch wenn man den oberösterreichischen Bundesligisten noch gut aus gemeinsamen Zweitliga-Duellen in der Hopfengasse oder auswärts in Pasching kennt, hat sich bei den Linzern seither viel getan. Wir werfen einen Blick auf unseren kommenden Cup-Gegner.

Immer einen Schritt voraus 
24 Duelle hat es seit den 1940er Jahren zwischen dem Floridsdorfer Athletiksport-Club und dem Linzer Athletik-Sport-Klub bisher insgesamt gegeben, wenngleich rund die Hälfte der Aufeinandertreffen mehr als ein halbes Jahrhundert zurückliegt. Mit 14 Siegen gehen die Oberösterreicher, die schon zu Staatsliga-Zeiten meist die Nase vorne hatten, als klarer Sieger in der Gesamtbilanz aller Duelle hervor. Immerhin fünf Mal konnte sich der FAC gegen die auch in der kommenden Woche klar favorisierten Linzer durchsetzen. Das erste Aufeinandertreffen in der „Neuzeit“ gab es vor acht Jahren in der 2. Liga. Der FAC, damals frisch aus der Regionalliga-Ost aufgestiegen, musste sich in der 9. Runde der Saison 2014/15 auf der Linzer Gugl klar mit 1:5 geschlagen geben, auch wenn man zur Pause lediglich mit 0:1 im Rückstand gewesen ist. Einen ersten kleinen Achtungserfolg am heimischen FAC-Platz konnte der FAC dann aber im Rückspiel vor rund 1400 Zusehern durch ein 0:0-Remis erlangen. Der erste – und leider auch bisher einzige – FAC-Sieg in der 2. Liga folgte am 10. April 2015. In der 27. Runde erkämpfte sich der FAC durch zwei späte Treffer von Martin Stehlik und Patrick Haas einen 2:0-Auswärtserfolg in der Paschinger Raiffeisen Arena. Es blieb der einzige FAC-Erfolg in 14 Zweitliga-Duellen. Das letzte Aufeinandertreffen des Floridsdorfer und des Linzer Athletiksport-Clubs gab es vor fünf Jahren. Im Mai 2017 holte der FAC ein mitreißendes 2:2-Remis beim LASK, der damals unter Cheftrainer Oliver Glasner bereits als Meister und Aufsteiger in die Bundesliga feststand. Für den FAC war es ein wichtiger Punkt im damaligen Kampf um den Klassenerhalt, der eine Woche später zuhause gegen die KSV 1919 fixiert wurde.

Von Pasching nach Europa
Seit der Rückkehr in die höchste Spielklasse etablierten sich die Linzer als fester Bestandteil der Bundesliga und beendeten fast jede Saison mindestens mit einem Top-Fünf-Platz. In der Saison 2018/19 holten sich die Oberösterreicher den sensationellen Vizemeistertitel hinter dem FC Red Bull Salzburg, es war das beste Saisonergebnis seit dem Meistertitel 1965. Ab diesem Zeitpunkt sorgten die Schwarz-Weißen nicht nur national für Furore, sondern brachten Linz auch international auf die Landkarte des europäischen Fußballs. In der Saison 2019/20 schaffte es der LASK sogar bis ins Achtelfinale der UEFA Europa League. Gegen Manchester United musste man sich jedoch mit 0:5 und 1:2 geschlagen geben. Ein großer Achtungserfolg war jedoch allemal erzielt.


Die Ära Kühbauer

Auch die vergangenen zwölf Monate waren ereignisreich aus Sicht der Linzer. Im Oktober 2021 folgte zunächst der Spatenstich für die knapp mehr als 20.000 Zuschauer fassende, neue Raiffeisen Arena an der Stelle der alten Linzer Gugl, deren Fertigstellung für 2023 geplant ist. Anfang Mai diesen Jahres übernahm der 55-fache ehemalige österreichische Nationalteamspieler und ehemalige Rapid- und Mattersburg-Profi Dietmar Kühbauer das Amt des Cheftrainers beim LASK. Ein Wiedersehen an der Seitenlinie wird es damit auch in wenigen Tagen mit FAC-Trainer Mitja Mörec geben, der mit Sturm Graz zwischen Mai 2005 und Oktober 2006 vier Mal gegen Didi Kühbauer und seinen SV Mattersburg gespielt hat. Mit zwei Siegen und zwei Remis geht zumindest das Trainer-Duell an den 14-fachen slowenischen Nationalteamspieler. In dieser Saison liegt die Kühbauer-Elf mit derzeit 19 Punkten aus den ersten elf Partien hinter Salzburg und Sturm Graz derzeit auf Rang drei, musste zuletzt jedoch eine enttäuschende 0:3-Heimniederlage gegen den TSV Hartberg hinnehmen und wartet bereits seit fünf Liga-Partien auf einen Sieg. Bevor es den LASK am kommenden Dienstag nach fünfeinhalb Jahren wieder einmal in die Hopfengasse zieht, sind die Linzer am Wochenende noch beim SK Austria Klagenfurt im Wörthersee Stadion zu Gast. Es ist das direkte Duell um Platz drei.

Spieler im Fokus
Ein Wiedersehen wird es beim Cup-Kracher auch mit Linz-Schlussmann Alexander Schlager geben, der vor seinem Engagement beim LASK für eine Saison das FAC-Tor hütete und nach dem erfolgreichen Klassenerhalt 2016/17 zu den Linzern wechselte. Im Fokus werden zudem vermutlich auch Marin Ljubicic und Keito Nakamura stehen. Ersterer wechselte im Sommer von Hajduk Split nach Linz und zählt mit seinen bisherigen sieben Saisontoren neben Klagenfurt-Stürmer Markus Pink zu den torgefährlichsten Angreifern der ADMIRAL Bundesliga. Nakamura spielt bereits seit Sommer 2021 für die Schwarz-Weißen und hält bei bisher sechs Saisontreffern. Beide Offensiven trafen auch in der diesjährigen Cup-Saison bereits mehrfach. So trug sich Ljubicic beim souveränen 9:1-Erfolg in der 1. Runde beim SC Schwaz gleich drei Mal als Torschütze ein, Nakamura steuerte zwei Treffer und einen Assist beim 4:1-Erfolg in der 2. Runde beim SC Imst bei.

 

Klare Rollenverteilung
Die Ausgangslage vor dem ersten Aufeinandertreffen beider Teams im UNIQA ÖFB-Cup ist auch eine Woche vor Spielbeginn klar: Trotz einer kleinen Sieglos-Serie reist der LASK als klarer Favorit nach Wien-Floridsdorf und es wird zu erwarten sein, dass die Kühbauer-Elf von Anpfiff weg ihrer Favoritenrolle gerecht werden möchte. Ebenso unbestritten ist die Qualität der Linzer, die als einzige Mannschaft neben dem SK Sturm Graz in der Liga auswärts noch ungeschlagen sind und in dieser Saison noch nie schlechter platziert waren, als auf Rang drei. Zudem hatte der LASK kürzlich Meister Salzburg am Rande einer Niederlage und musste erst in der Nachspielzeit den Ausgleich hinnehmen. Einen packenden Cup-Fight am FAC-Platz darf man dennoch erwarten, schließlich weiß der FAC, wie es sich anfühlt, einen Bundesligisten aus dem Wettbewerb zu schießen: Im Oktober 2016 setzte sich der FAC – damals unter Cheftrainer Miron Muslic – in einer wahren Regenschlacht mit 1:0 bei der WSG Tirol durch. Und auch in der vergangenen Vizemeister-Saison schrammten die Blau-Weißen im Viertelfinale auswärts beim Wolfsberger AC nur knapp an einer Sensation vorbei und scheiterten erst spät in der Verlängerung. Es wäre also wieder Zeit für eine Cup-Sensation …

 

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