Lukas Fischer: „Wir lassen die Kirche in Floridsdorf!“
Am Montag schloss in Österreich das Sommer-Transferfenster 2019. Für unseren Floridsdorfer Athletiksport-Club verlief der sogenannte Deadline-Day ruhig ab, denn der FAC-Kader stand heuer so früh wie schon lange nicht fest. FAC-Manager Sport Lukas Fischer zieht im Interview Bilanz über die vergangenen Monate und den gelungenen Saisonstart und gibt einen Ausblick auf die Saisonziele unserer Blau-Weißen.
Lukas, der Kader stand heuer so früh wie schon lange nicht fest. War es Dir ein besonderes Anliegen schnell für Klarheit bezüglich der Personalsituation zu sorgen?
Natürlich ist es immer das Ziel, den Kader so schnell wie möglich beisammen zu haben, um möglichst mit allen Spielern die gesamte Vorbereitung zu absolvieren. Dies ist uns in diesem Jahr einwandfrei gelungen und freut uns selbstverständlich sehr.
Es konnten heuer auch viele Leistungsträger beim FAC gehalten werden. Ist das ein Indiz dafür, dass sich die Spieler richtig wohl bei uns in Floridsdorf fühlen?
Ich glaube, dass wir vom neuen Weg, den wir letztes Jahr einhergehend mit der Ligareform eingeschlagen haben, profitieren. Dieser Weg wird von unseren Spielern gut angenommen und gerade die Vertragsverlängerungen mit unseren Führungsspielern bestätigen uns in unserer Vereinsphilosophie. Zudem ist das familiäre und positive Klima in und rund um unseren Verein ein weiterer wichtiger Aspekt. Ich habe den Eindruck, dass sich die Spieler schnell bei uns einleben und wohlfühlen.
Obwohl der Großteil des Kaders schon seit Anfang Juli feststand, wurde vor rund einer Woche mit Sebastian Boenisch ein ehemaliger polnischer Nationalteam- und Bundesliga-Spieler als Neuzugang vorgestellt. Diese Verpflichtung kam für viele überraschend. Wie ist dieser Deal zu Stande gekommen?
Sebastian Boenisch hat im Frühjahr bereits mit uns mittrainiert, um sich fit zu halten. Seitdem standen wir im regelmäßigen Austausch. Gegen Ende der Transferzeit hat sich dann die Möglichkeit ergeben, Basti fix in unseren Kader aufzunehmen. Diese einmalige Chance wollten wir uns selbstverständlich nicht entgehen lassen. Auch bei der Boenisch-Verpflichtung spielte der neue Weg, den wir nun gehen, eine wichtige Rolle. Denn auch Basti ist von unserer Philosophie überzeugt und hat daher den FAC anderen Vereinen vorgezogen.
Was erwartest Du Dir von Sebastian Boenisch und wann wird er sein Debüt im FAC-Dress geben?
Wenn man sich die bisherige Karriere von Basti ansieht, dann ist es natürlich schon eine Sensation, dass er nun für unseren Floridsdorfer AC seine Schuhe schnürt. Basti ist ein absoluter Leadertyp und bringt unheimlich viel Mentalität mit. In erster Linie erwarten wir uns daher, dass er durch seine Professionalität und Erfahrung als Vorbild für unsere jungen Spieler dient und diese sich viel von ihm abschauen können.
Natürlich hat Basti einen Trainingsrückstand aufzuholen, aber wir sind davon überzeugt, dass er diesen durch seinen Ehrgeiz schnell aufholen wird und bereits nach der Länderspielpause ein Thema für den Spieltagskader sein kann.
Unsere Mannschaft liegt nach sechs Spieltagen mit 11 Punkten auf dem guten vierten Tabellenrang, bist Du selbst ein wenig positiv überrascht von diesem starken Saisonstart?
Uns ist vor dem Saisonstart sehr wohl bewusst gewesen, dass wir viel Qualität in den eigenen Reihen haben. Dadurch, dass der Kader zum einen verbreitert wurde und zum anderen alle Spieler fit sind, ist auch die Trainingsqualität und der Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft gestiegen. In den ersten Spielen haben wir bereits bewiesen, dass wir, wenn wir unsere Leistung zu hundert Prozent abrufen, gegen jeden Gegner bestehen können.
Welchen Anteil hat auch Cheftrainer Mario Handl am aktuellen Erfolgslauf? Seit seiner Übernahme konnten unsere Blau-Weißen sieben Siege aus elf Pflichtspielen holen, nur zwei Partien gingen verloren.
Auch das bestätigt uns in unserem Weg. Wir haben mit Mario Handl bewusst einen Cheftrainer aus den eigenen Reihen bestellt. Mario ist seit fast drei Jahre im Verein tätig und kennt daher sowohl die Abläufe und Strukturen, als auch unsere Vereinsphilosophie bestens. Vom Vorstand über die Geschäftsführung, bis hin zur Mannschaft und unseren Fans: Alle schätzen ihn enorm. Des weiteren möchte ich an dieser Stelle aber auch unseren neuen Co- und Amateurtrainer Aleksandar Gitsov erwähnen, der sich wahnsinnig schnell bei uns eingelebt hat und mit seiner akribischen Arbeitsweise ebenso eine große Bereicherung für unseren Verein darstellt. Auch unsere Amateure sind unter seiner Regie mit zwei Siegen und einem Unentschieden aus drei Spielen grandios in die 2. Landesliga gestartet.
Was sind die diesjährigen Saisonziele unserer Blau-Weißen? Werden diese nun aufgrund des guten Starts in die neue Spielzeit nach oben geschraubt?
Bei den Saisonzielen lassen wir die Kirche in Floridsdorf. Wir wissen, wo wir noch vor zwei Jahren standen und tun gut daran, jetzt nicht in eine Übereuphorie zu verfallen. Der Start war sehr gut. Diesen gilt es nun zu bestätigen. Das Saisonziel bleibt allerdings, wie vor der Saison angekündigt, dass wir uns im Vergleich zum Vorjahr sowohl was den Tabellenplatz angeht, als auch was die Punkteausbeute betrifft, verbessern und eine sportliche Weiterentwicklung zu sehen ist. Je besser uns das gelingt, desto positiver und schöner wird die Saison.
Eine sportliche Weiterentwicklung ist auch im Nachwuchs von großer Bedeutung. Wie steht es um die blau-weißen Spieler der Zukunft?
Auch im Nachwuchsbereich haben wir in der vergangenen Saison einen neuen Weg eingeschlagen. Mit unserem Kapitän Mirnes Becirovic, der Sportwissenschaftler ist, und unserem Physiotherapeuten Daniel Brand haben wir ein Jugendförderprogramm etabliert, welches die Jugendlichen in ihrem athletischen Anforderungsprofil in Richtung Profifußball führen soll. Dieses Förderprogramm beginnt bei uns ab der U14 und zieht sich hoch bis in die Profimannschaft. Diese neue Struktur soll in Zukunft dazu beitragen, weiterhin junge Spieler bis in die Profimannschaft zu entwickeln. Dies ist uns mit Manuel Holzmann und Jovan Milutinovic bereits heuer gelungen.