„Wir sind auf einem guten Weg“
Der amtierende Vizemeister aus der Hopfengasse darf sich derzeit über sein bestes erstes Saisondrittel seit dem Aufstieg in die 2. Liga vor acht Jahren freuen. Entsprechend positiv fällt daher auch ein erstes Zwischenfazit von Geschäftsführer Sport, Lukas Fischer, aus.
Lukas, der FAC Wien beendet das erste Drittel der Saison 2022/23 mit 18 Punkten auf einem guten vierten Platz und hat damit sogar drei Zähler mehr auf dem Konto, als zum selben Zeitpunkt in der Vorsaison, an deren Ende der überraschende Vizemeistertitel stand. Wie ordnest Du diesen Zwischenstand nach den ersten 10 von 30 Runden ein?
Lukas Fischer: Ich denke, wir haben einen sehr guten Plan, wie wir in dieser Liga unseren sportlichen Weg umsetzen wollen und im Endeffekt bestätigt die aktuelle Position unseren Weg, den wir vor einigen Jahren eingeschlagen haben. Wenn wir jetzt eine Zwischenbilanz ziehen, denke ich, dass wir auf einem ganz guten Weg sind.
Wir haben in diesem Sommer 14 neue Spieler nach Floridsdorf zum FAC gelotst. Bist Du – als Hauptverantwortlicher für die Transfers – überrascht, dass diese neu zusammengestellte Mannschaft in zehn Runden bereits 18 Punkte gesammelt hat und noch dazu auch heuer wieder im UNIQA ÖFB-Cup-Achtelfinale steht?
Überrascht ist relativ, denn wir haben immer einen ganz konkreten Plan, welche Spielertypen und Charaktere wir für unsere Mannschaft brauchen. Ich glaube, es bestätigt einfach, dass wir einerseits im Sommer die richtigen Transfers getätigt haben und andererseits auch, dass die Spieler sehr schnell verstanden haben, was wir von ihnen wollen. Das macht mich natürlich glücklich und bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Ist es auch ein Stück weit eine Genugtuung, weil man bisher zeigen konnte, dass die sensationelle Leistung der Vorsaison kein Produkt des Zufalls gewesen ist und man scheinbar nahtlos daran anknüpfen konnte? Ist der FAC auf einem guten Weg, heuer wieder ähnliches zu erreichen?
Ich glaube, das ist immer schwierig zu sagen. Man darf nie vergessen, dass unser Budget eines der kleinsten in dieser Liga ist. Wir profitieren also auch immer davon, wenn die sogenannten Favoriten einmal ihrer Form hinterherlaufen und Punkte liegen lassen. Doch genau das ist auch unser Ziel, dass wir in diesen Momenten da sind, unsere Leistung abrufen und auch gegen Titelfavoriten punkten.
Du hast die Wichtigkeit der richtigen Charaktere bereits angesprochen. Sind heuer wieder die selben Tugenden dafür verantwortlich, dass es sportlich derzeit recht gut läuft?
Auf jeden Fall. Genau das ist jeden Sommer die Herausforderung vom Trainerteam und von mir als Sportdirektor, dass wir uns einig sind, welche Spielertypen mit welchen charakterlichen Eigenschaften und Tugenden wir brauchen. Natürlich können nicht alle Transfers zu einhundert Prozent einschlagen, das gelingt nicht einmal den ganz großen Clubs. Dennoch ist es uns wieder gelungen, die richtigen Spieler zu holen und eine schlagfertige Mannschaft zusammen zu stellen. Ein Erfolgsgeheimnis ist sicherlich, dass wir in all der Hektik eines Transfersommers ruhig bleiben und mit kontinuierlicher Arbeit im Rahmen unserer Möglichkeiten die richtigen Schlüsse ziehen und gerade den neuen Spielern auch die Zeit geben, sich bei uns einzufinden.
Ist die weitere Zusammenarbeit mit dem Trainer-Duo Mitja Mörec und Aleksandar Gitsov sogar der wichtigste Transfer in diesem Sommer gewesen?
Ich glaube, gerade für mich als Sportdirektor ist eine gute Zusammenarbeit mit dem Trainerteam eines der wichtigsten Instrumente, welches funktionieren muss. Wir schätzen uns sehr glücklich, dass wir zwei Cheftrainer haben, die unglaublich harmonieren und unsere Idee genau kennen. Aber es geht hier um weit mehr als nur die beiden Trainer an der Spitze. Ein jeder Betreuer und Mitarbeiter weiß, was zu tun ist und erfüllt seine Aufgabe mit viel Herz und Leidenschaft. Wenn dann alle Mechanismen greifen schaut es am Ende so aus, wie es derzeit nach zehn Runden aussieht.
Bis zur Winterpause warten noch sechs Spiele in der ADMIRAL 2. Liga sowie das Herbst-Highlight im UNIQA ÖFB-Cup zuhause gegen den LASK auf den Verein. Was sind die Ziele für die verbleibende Herbstsaison?
Wir stehen nach zehn Runden recht gut da und haben in der Liga einige Gegner vor der Brust, die – auch in finanzieller Hinsicht – mit uns auf eine Ebene zu stellen sind. Gerade gegen diese Teams wollen wir erfolgreich sein, wenngleich wir wissen, dass man in der 2. Liga Woche für Woche hart arbeiten muss, um erfolgreich zu sein. Das Ziel ist natürlich, so viele Punkte wie möglich zu holen. Auf welchem Platz wir dann in die Winterpause gehen, werden wir sehen.
Das große Highlight für Fans, Spieler und alle Floridsdorfer wird ohne Frage das Cup-Match gegen den LASK. Der Ticket-Verkauf läuft bisher schon recht gut an, man darf sich also auf einen spannenden Cup-Fight in der Hopfengasse freuen. Ist die Partie ein reines „Bonusspiel“ oder rechnet Ihr Euch insgeheim Minimalchancen aus, schließlich konnte der FAC vor zwei Jahren mit der WSG Tirol schon einmal einen Bundesligisten aus dem Wettbewerb schießen.
Prinzipiell ist jedes Cup-Match ein Bonusspiel für uns. Mit dem LASK haben wir natürlich einen absoluten Kracher vor uns. In der Liga performen sie derzeit sehr stark. Unsere Chance ist natürlich sehr gering, aber es ist schon unsere Verantwortung, dass wir auch in diesem Spiel versuchen wollen, den uns bestmöglichen Fußball auf den Platz zu bringen. Ob es am Ende des Tages für eine Sensation reicht, steht in den Sternen. Aber die Partie beginnt bei 0:0 und da ist es unsere Aufgabe alles dafür zu tun, um erfolgreich zu sein.