„Das Kribbeln ist auf jeden Fall da“

Seit zwei Wochen leitet Neo-Cheftrainer Miron Muslic das Mannschaftstraining unseres Floridsdorfer Athletiksport-Clubs. Zwei Tage vor dem Saisonauftakt im UNIQA ÖFB-Cup haben wir uns mit dem 37-Jährigen über seine ersten Eindrücke beim FAC unterhalten.  

Miron, noch einmal herzlich Willkommen beim FAC. Vor sechs Wochen haben wir Dich offiziell als neuen Cheftrainer präsentiert, seit gut zwei Wochen leitest Du das Mannschaftstraining. Wie sind denn deine ersten Eindrücke vom Umfeld und der Mannschaft?

Miron Muslic: Der erste Eindruck ist absolut positiv, denn die Mannschaft ist bereit und willig, die Ideen die ich habe, umzusetzen. Dass das am Anfang immer gut funktioniert ist klar, denn jeder möchte sich zu Beginn bei einem neuen Trainer zeigen und präsentieren. Deswegen gilt es für uns, das im Oktober oder Februar auch noch hoch zu halten. Der erste Eindruck ist aber – wie gesagt – sehr positiv. Das gilt auch für das gesamte Trainerteam oder die medizinische Abteilung bis hin zu den Angestellten im Büro. Da sind alle jung, hungrig und bereit und identifizieren sich zu einhundert Prozent mit dem FAC.

Für viele hier bist Du natürlich noch eher unbekannt und neu. Wie würdest Du dich selbst denn am besten beschreiben?

Das ist schwer zu sagen, das könnten ehemalige Spieler oder die Jungs aus unserer Mannschaft vielleicht besser beantworten. Generell kann ich aber sagen, dass ich alles, was ich von der Mannschaft verlange, mit einhundert Prozent vorlebe.

Wenn wir einmal nach vorne schauen. Welche Erwartungen hast Du an deine Mannschaft aber auch an Dich selbst?

Wir haben viele neue Spieler in der Mannschaft, allmählich schließt sich jedoch der Kreis. Der ein oder andere Spieler wird vielleicht noch dazukommen. Stand jetzt haben wir 14 Spieler, die sich in der 2. Liga bereits bewiesen haben. Dazu kommen fünf, sechs eigene und hochinteressante Jungs, die den nächsten Schritt mit uns machen werden. Die Erwartungshaltung ist daher, dass ich der Mannschaft meine Ideen so schnell wie möglich vermitteln kann und sie von der Art und Weise, wie ich spielen möchte, überzeuge. Es ist sicherlich eine intensive und von Lauf- und Sprintstärke geprägte Spielweise. Man muss die Spieler auch inspirieren, die Meter zu gehen, die weh tun. Die Erwartungshaltung an mich selbst ist daher, meinen Spielern diese Punkte mit allem was ich habe zu vermitteln.

Am vergangenen Wochenende gab es mit der knappen 2:3-Testspielniederlage beim SV Stripfing die Generalprobe vor dem Auftakt am Samstag. Welche Erkenntnisse hast Du von dieser Partie gewonnen?

Sehr viele. Das Ergebnis ist für mich bei so einem Test zweitrangig, denn wir hatten in der Woche davor sechs sehr intensive Trainingseinheiten. In den ersten 30 Minuten sind wir so aufgetreten, wie ich mir das vorstelle, eben mit dieser Intensität und Aggressivität gegen den Ball. Daher war es für mich ein guter Test mit vielen positiven Dingen, die unsere Mannschaft umgesetzt hat, wenngleich natürlich sehr viel Luft nach oben ist.

In zwei Tagen wird es dann richtig ernst beim Cup-Match gegen den ASV Draßburg. Steigt bei Dir so langsam auch die Anspannung?

Selbstverständlich, aber Anspannung ist ja nichts schlechtes. Man spürt natürlich, dass es bald los geht und ein gewisses Kribbeln ist auf jeden Fall da. Wir haben uns bereits gut auf den Gegner eingestellt, ihn auch live beobachtet und wissen, was uns erwartet. Wir sind bereit und wollen mit allem was wir haben bestehen und in die zweite Cup-Runde einziehen.

Kommen wir noch einmal auf Dich persönlich zurück. Du bist in Bosnien geboren, früh nach Innsbruck gekommen, dort aufgewachsen und über Umwege nun in Wien gelandet. Wie hast Du dich denn bisher eingelebt und gibt es schon den ein oder andere Fleck in Wien, der Dir besonders gut gefällt?

Ich bin ausschließlich mit dem Fahrrad unterwegs und erkunde Wien mit dem Rad. Ich bin sehr begeistert von Wien, denn ich kannte die Stadt bisher nur von kurzen Wochenend-Trips. Als gebürtiger Bosnier, der in Tirol aufgewachsen ist und die letzten zehn bis zwölf Jahre im  Salzkammergut gelebt hat, habe ich immer gesagt, dass ich es mir nicht vorstellen könnte, in Wien zu leben. Da fehlen die Berge und die Wälder (lacht), aber mittlerweile bin ich wirklich begeistert von der Stadt.

Dann wünschen wir Dir, Miron, noch weiterhin ein gutes Einleben in Wien und einen erfolgreichen Start in die Saison am Samstag!